Konzerte
2024/2025
Rückblick
1. Konzert (Saison 2024/2025)
Freitag, 27. September 2024
20:00 Uhr
Trio Adorno
Christoph Callies (Violine), Samuel Selle (Violoncello), Lion Hinnrichs (Klavier)
Programm „In the Shadow“
Wolfgang Amadeus Mozart, Bohuslav Martinů, Felix Mendelssohn-Bartholdy
Rückblick
2. Konzert (Saison 2024/2025)
Freitag, 25. Oktober 2024
20:00 Uhr
Duo Haffner-Ambarzumjan
Adam Ambarzumjan (Klarinette) und Jonas Haffner (Klavier)
Niels Wilhelm Gade, Franz Schubert, Claude Debussy, Robert Schumann,
Johannes Brahms
Rückblick
3. Konzert (Saison 2024/2025)
Freitag, 14. Februar 2025
20:00 Uhr
Bovary Trio
Ange Sierakowski (Klarinette), Michaela Špačková (Fagott)
und Daniel Prinz (Piano)
Franz Schubert, Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch, Johannes Brahms
In unserem Konzert vertritt Ange Sierakowski als Klarinettist Lauriane Maudry,
die zum Bovary Trio gehört, an diesem Abend aber leider verhindert ist.
Rückblick
4. Konzert (Saison 2024/2025)
Freitag, 14. März 2025
20:00 Uhr
Elaia Quartett
Iris Günther (Violine), Leonie Flaksman (Violine),
Francesca Rivinius (Viola), Karolin Spegg (Violoncello)
Programm „Briefwechsel“
Fanny Hensel, Leos Janacek, Cecilia Damström, Felix Mendelssohn
Konzert Saison
2023/24
1. Konzert
(Saison 2023/2024)
Freitag, 15. September 2023
20:00 Uhr
Alma Rosé Trio
Larissa Cidlinsky (Violine), Susanne Geuer, (Klarinette), Kathrin Isabelle Klein (Klavier)
Programm „Kontraste“
Werke von Darius Milhaud, Béla Bartók, Igor Strawinsky und Francis Poulenc
2. Konzert
(Saison 2023/2024)
Freitag, 27. Oktober 2023
20:00 Uhr
Trio Confluence
Barbara Rosnitschek (Flöte), Horst Düker (Viola), Christian Wernicke (Gitarre)
Querflöte, Bratsche und Gitarre – ein Blas-, ein Streich-, ein Zupfinstrument.
Das garantiert maximale Ausschöpfung der Klangfarben. Ein kleines Orchester kondensiert in ein Kammermusiktrio.
Werke von Johann Sebastian Bach, Claude Debussy, George Bizet u.a.
3. Konzert
(Saison 2023/2024)
Freitag, 23. Februar 2024
20:00 Uhr
Trio E.T.A.
Elene Meipariani (Violine), Hayk Sukiasyan (Violoncello), Till Hoffmann (Klavier)
Programm „Unbekannte Bekannte“
Werke von Johannes Brahms, Joseph Haydn und César Franck
Kooperation mit dem HSG Eberbach
4. Konzert
(Saison 2023/2024)
Freitag, 22. März 2024
20:00 Uhr
Minguet Quartett
Ulrich Isfort (1. Violine), Annette Reisinger (2. Violine), Aida-Carmen Soanea (Viola), Mathias Diener (Violoncello)
Programm „Böhmische Landschaften“
Werke von Arnold Schönberg, Leoš Janáček, Antonín Dvořák u.a.
Archiv
Konzert Saison 2023/24
Alma Rosé Trio (15.09.2023)
1. Konzert
Saison 2023/24
15. September 2023
Kontraste bürgen
für musikalische Vielfalt
Saisonauftakt bei den Kunstfreunden –
Viel Applaus für das Alma Rosé Trio
Am Freitag, 15.09.2023, standen ausschließlich Werke des 20. Jahrhunderts auf dem Programm. Die Gäste im Evangelischen Gemeindehaus lauschten den Vorträgen von Larissa Cidlinsky (Violine), Susanne Geuer (Klarinette) und Kathrin Isabelle Klein (Klavier) gebannt, bürgte das Konzert „Kontraste“ doch für Vielfalt und gediegene Kurzweil.
In seiner Begrüßung erinnerte der Vereinsvorsitzende Gero Albert an die Verdienste des kürzlich verstorbenen Günter Wiedemer, der als kunstsinniger und rühriger Förderer im kulturellen Leben der Stadt eine große Lücke hinterlässt.
Ausschließlich moderne Werke in einem schöngeistigen Konzert? Dass dies nicht nur funktioniert, sondern am Ende auch mit heftigem Applaus und einer Zugabe einhergehen kann, bewies das Trio mit drei bestausgebildeten Musikerinnen. Die Hochschule für Musik Hanns Eisler, die New Yorker Juilliard School, Salzburg – die Referenzen sind fulminant und das Wichtigste: Es wurde nicht zu viel versprochen! Vom ersten Ton an klang die Musik frisch, direkt, präsent und farbig. Die Suite für Klarinette, Violine und Klavier von Darius Milhaud hat diese Interpretation auch in jeder Note verdient. Von der überschäumenden Ouvertüre bis hinein ins rhythmisch vertrackte Finale war kein Platz für biedermeierliche Kontemplation, zu viel Energie steckt in solcher Musik.
Béla Bartóks „Rumänische Volkstänze“, diesmal nur für Geige und Klavier, boten Larissa Cidlinsky die Gelegenheit, alle gängigen und auch gerade die bei weniger guten Musikern nicht so verbreiteten Spieltechniken zu präsentieren. Ganze Melodien im Flageolett, simultanes Streichen und Zupfen, Springbogenspiel und weitere virtuose Delikatessen standen stets im Dienst der Sache und die Musik ging quasi isotonisch ins Blut.
In Strawinskys „L‘histoire du Soldat“ verlieret der Protagonist seine Geige an den Teufel, gewinnt sie aber zurück. Hinreißend erzählt der Russe die Fabel in bizarren Tonbildern.
Eine Klarinettensonate von Francis Poulenc war dagegen eloquente, leichter hörbare Kost, doch waren die technischen Anforderungen, jetzt an Susanne Geuer, immens und wurden gleichsam mit Bravour bewältigt. Das Finale war dem Ungarn Bartók und seinen meisterhaft gearbeiteten „Kontrasten“ vorbehalten. Das Werk war dem Geiger Joseph Szigeti und dem Klarinettisten Benny Goodman gewidmet, der auch im klassischen Fach als Größe galt.
Kathrin Isabelle Klein zauberte am Klavier, die beiden stehenden Damen wechselten jeweils zwischen zwei Instrumenten, um jede Facette des Werks ins beste Licht zu rücken. Am Ende forderte lang anhaltender Beifall eine Zugabe ein.
Text und Bild:
Freitag, 15. September 2023
20:00 Uhr
Alma Rosé Trio
Larissa Cidlinsky (Violine), Susanne Geuer, (Klarinette), Kathrin Isabelle Klein (Klavier)
Programm „Kontraste“
Klarinette, Violine, Klavier – eine zunächst ungewöhnlich anmutende Besetzung, die im 20. Jahrhundert aber eine echte Blüte erlebte. Zu welch unterschiedlichen Ergebnissen die Komponisten kamen, bildet dieses Programm aus den unterschiedlichsten Ländern bestens ab.
Strawinskys eigens für die Besetzung arrangierte Ausschnitte aus „Geschichte des Soldaten“ erinnern an seine mitreißenden Ballettmusiken, während Milhauds Suite einen neoklassizistischen Stil à la Strawinsky mit den rhythmischen Einflüssen seiner Zeit in Brasilien verbindet. Bartóks großartiges Werk „Kontraste“ ist wiederum einerseits von ungarischer Volksmusik, andererseits vom Widmungsträger und Jazz-Klarinettisten Benny Goodman inspiriert worden. Dem werden die Rumänischen Volkstänze des jüngeren Béla Bartók in der Bearbeitung für Violine und Klavier sowie die mal quirlige, mal verträumte Klarinettensonate des Franzosen Francis Poulenc gegenübergestellt.
All diese facettenreichen, spannenden Werke eint eine große Energie und Lebensfreude, die durch diese Besetzung besonders gut transportiert wird!
Programm "Kontraste"
Darius Milhaud (1892 - 1974)
Suite für Klarinette, Violine & Klavier op. 157b
1. Ouverture
2. Divertissement
3. Jeu
4. Introduction et final
Béla Bartók (1881 - 1945)
„Rumänische Volkstänze“ für Violine und Klavier
1. Jocul cu bâta (Stabtanz). Allegro moderato
2. Brâul (Rundtanz). Allegro
3. Pe Loc (Stampftanz). Moderato
4. Bubiumeana (Kettentanz). Moderato
5. Poarga românesca (Rumänische Polka)
6. Allegro
7. Mâruntel (Zwei Schnelltänze). Allegro
8. Allegro vivace
Igor Strawinsky (1882 - 1971)
Suite de L’histoire du Soldat
1. Marche du Soldat
2. Le Violon du Soldat
(Scène du Soldat au Russeau)
3. Petit Concert
4. Tango – Valse – Rag
5. Danse du Diable
Pause
Francis Poulenc (1899 - 1963)
Sonate für Klarinette und Klavier
1. Allegretto
2. Romanza
3. Allegro con fuoco – Très animé
Béla Bartók (1881 - 1945)
Kontraste
1. Verbunkos (Werbertanz). Moderato, ben ritmato
2. Pihenö (Entspannung). Lento
3. Sebes (Schneller Tanz). Allegro vivace
Trio Confluence (27.10.2023)
2. Konzert
Saison 2023/24
27. Oktober 2023
Von Barock
bis Buenos Aires
Trio Confluence begeisterte bei den Kunstfreunden Eberbach
Querflöte, Bratsche und Gitarre – ein Blas-, ein Streich- und ein Zupfinstrument. Das garantierte maximale Ausschöpfung der Klangfarben. Ein kleines Orchester kondensierte in ein Kammermusiktrio. (ga)
Der Abend im evangelischen Gemeindehaus hob an mit Bachs Triosonate e-Moll für Orgel. Wer hatte dieses Werk je in solch einer Besetzung gehört? Die drei polyphon geführten Stimmen erklangen gut hörbar und sehr farbenreich auf Flöte, Bratsche und Gitarre verteilt. Barbara Rosnitschek erzeugte durch den Wechsel zwischen Querflöte und Piccoloflöte entzückende Klangeffekte.
Bisweilen mystisch archaischer, häufig verzaubernd erklang Debussys Sonate für Flöte, Bratsche und Harfe. Er schrieb sie am Ende seines Lebens 1915 als ein Meisterwerk. Die arabesken Läufe und Verzierungen, aus denen sich die Melodik aufbaut, das wie zufällig wirkende Zusammenspiel der Instrumente voller agogischer Freiheiten, vor allem aber der zauberhafte Klang verleihen dieser Sonate einen Ausnahmerang im Kammermusik-Repertoire. Anstelle der Harfe stellte Christian Wernicke an der Gitarre das harmonische Gerüst. Der Künstler verriet vorab, dass er aus technischen Gründen einen Ton des Harfenparts mit der Gitarre nicht spielen könne. Es blieb offen, welcher Ton dies war.
Im zweiten Teil des Konzerts ging es unterhaltsam mit Stücken der Gegenwart weiter. Der in Spanien lebende amerikanische Gitarrist und Komponist Ray Sandoval schrieb 2001 ein folkloristisches Stück für eine Kunstausstellung in Los Angeles, wo er damals lebte. Das „Hecho en Califas“, „Made in Califas“ - das ist Slang für „made in California“ – kam in leicht beschwingter Manier daher. Der berühmte brasilianische Gitarrist und Komponist Sergió Assad sagt, sein Stück „Menino“, „Junge“, beschreibt den Jungen in ihm. So unbeschwert kam die Musik auch daher.
Máximo Diego Pujol wurde 1957 in Buenos Aires geboren. Seine musikalische Inspiration wurzelt in seinem Heimatland. „Caballito“ und „Mataderos“ sind Stadtteile der Hauptstadt Argentiniens. In „Buenos Aires color pastel“ verwendet Pujol Tango-, Milonga- und Murga- Rhythmen. Mit der mitreißenden und pastellfarbenen Musik malte das Trio die Bilder vor das innere Auge der Zuhörenden.
Mit den beiden Zugaben „Seestern“ von Guy Bergeron, einem zeitgenössischen Kanadier, und der bekannten kraftvoll tanzenden Seguidilla aus Bizets Carmen beschloss das Trio den Abend. Sichtlich beschwingt verließ das Publikum den Konzertsaal.
Text: Gero Albert (ga)
(Foto: privat)
Das Trio Confluence – Barbara Rosnitschek (Querflöte), Horst Düker (Bratsche) und
Christian Wernicke (Gitarre) beim 2. Saison-Konzert der Kunstfreunde Eberbach
Freitag, 27. Oktober 2023
20:00 Uhr
Trio Confluence
Barbara Rosnitschek (Flöte), Horst Düker (Viola), Christian Wernicke (Gitarre)
Triovergnügen pur
Querflöte, Bratsche und Gitarre – ein Blas-, ein Streich-, ein Zupfinstrument. Das garantiert maximale Ausschöpfung der Klangfarben. Ein kleines Orchester kondensiert in ein Kammermusiktrio.
Zu Beginn wird hier Bachs berühmte Orgel-Triosonate auf drei Instrumente verteilt erklingen, so dass die drei Stimmen klanglich besser voneinander abgesetzt hörbar werden.
Am Ende seines Lebens, 1915, schrieb Debussy, der Meister des Impressionismus, seine Sonate für Flöte, Bratsche und Harfe/Gitarre. Die arabesken Läufe und Verzierungen, aus denen sich die Melodik aufbaut, das wie zufällig wirkende Zusammenspiel der Instrumente voller agogischer Freiheiten, vor allem aber der zauberhafte Klang verleihen dieser Sonate einen Ausnahmerang im Kammermusik-Repertoire, aber auch in Debussys eigenem Schaffen. Französische Debussy-Kenner nannten diese Sonate sein bestes Werk!
Der in Spanien lebende amerikanische Gitarrist und Komponist Ray Sandoval hat uns Hecho en Califas persönlich zugemailt. Das folkloristische Stück schrieb er 2001 für eine Kunstausstellung in Los Angeles, wo er damals lebte. Sie hieß "Hecho en Califas", "Made in Califas" – das ist Slang für "made in California".
Der berühmte brasilianische Gitarrist und Komponist Sergió Assad (*1952) sagt, sein Stück "Menino", also "Junge" beschreibt den Jungen in ihm.
Máximo Diego Pujol wurde 1957 in Buenos Aires, Argentinien geboren. Seine musikalische Inspiration wurzelt in seinem Heimatland. "Caballito" und "Mataderos" sind Stadtteile der Hauptstadt Argentiniens. In "Buenos Aires color pastel" verwendet Pujol Tango-, Milonga- und Murga- Rhythmen, um sie mit mitreißender und auch mit pastellfarbener Musik musikalisch zu malen.
Durch ihr einfühlsames Zusammenspiel stehen die drei ausgezeichneten Heidelberger Musiker für belebende Entdeckungen! Seien Sie gespannt.
Programm
Johann Seb. Bach (1685 - 1750)
Triosonate e-moll BWV 528
Adagio
Vivace
Andante, Un poco allegro
Claude Debussy (1862 - 1918)
Sonate für Flöte, Viola und Harfe (arr. für Gitarre)
Pastorale: Lento, dolce rubato
Interlude: Tempo di minuetto
Final: Allegro moderato ma risoluto
Pause
Ray Sandoval (*1976)
Hecho en Califas
Sergió Assad (*1952)
Menino
Arthur Scholz (1883 - 1945)
Arabischer Schleiertanz
Serenata
Barcarole
Maximo D. Pujol (*1957)
Buenos Aires Color Pastel:
Gris Mataderos
Intermedio
Amarillo Caballito
Trio E.T.A. (23.02.2024)
3. Konzert
Saison 2023/24
23. Februar 2024
Kunstfreunde-Konzert
Trio E.T.A.
„Es war einfach großartig,
ich bin ganz überwältigt!“
Die Begeisterung einer älteren Dame am Ende einer beeindruckenden Musikdarbietung teilten sicher viele Besucherinnen und Besucher des Kunstfreunde-Konzerts am Freitagabend. Mit dem Engagement des 2019 in Hamburg gegründeten, mehrfach preisgekrönten Ensembles „Trio E.T.A.“ hatten die Eberbacher Kunstfreunde wieder einmal einen echten Glücksgriff getan. Und mit der Stückeauswahl für diesen Abend hatten Elene Meipariani (Violine), Hayk Sukiasyan (Violoncello) und Till Hoffmann (Klavier) voll ins Schwarze getroffen.
Am Vormittag hatten die drei jungen Musiker im Rahmen einer Kooperation von Kunstfreunden und Hohenstaufen-Gymnasium bereits 45 Schülerinnen und Schüler des Musikprofils der Schule in einem Workshop ein Stück weit mit hineingenommen in die faszinierende Welt der klassischen Ensemblemusik (Pressemitteilung s. unten).
Am Abend präsentierten sie ihre Kunst dann einem gebannt lauschenden Publikum im restlos ausverkauften Saal des evangelischen Gemeindehauses, darunter auch einer stattlichen Zahl HSG-Schüler. Kunstfreunde-Vorsitzender Gero Albert begrüßte die Gäste zum 3. Konzert der Saison 2023/2024. Dann richteten sich Aller Augen und Ohren auf das, was sie nun auf der Bühne erwartete. „Unbekannte Bekannte“ hatte das „Trio E.T.A.“, das sich mit seinem Namen vor dem Schriftsteller, Komponisten und Kritiker E.T.A. Hoffmann verneigt, sein Konzert überschrieben.
Mit dem Trio fis-Moll, Hob. XV:26 von Joseph Haydn hatten die drei Musiker eines der insgesamt 45 Werke dieser Gattung des Meisters der Wiener Klassik ausgewählt, das, wie Kritiker meinen, zu seinen schönsten zählt, und um das es – ganz zu Unrecht – relativ still geblieben ist. Dass dem zuzustimmen ist, machten Meipariani, Sukiasyan und Hoffmann mit ihrer rundherum überzeugenden Interpretation deutlich.
Hochromantisch ging es weiter mit dem Johannes Brahms zugeschriebenen Trio in A-Dur, Anh. 4/5. Mit Verve, Leidenschaft und großer Sensibilität gab das Ensemble alle Stimmungen wieder, die dieses besondere Werk enthält. Ob es nun wahrhaftig von Brahms oder am Ende doch von einem anderen begabten Komponisten aus dessen Kreisen stammt – das Publikum ging restlos verzaubert aus einer wunderbaren Klangwelt hinein in die Pause.
Wie die HSG-Schülerinnen nach ihrem Workshop vom Vormittag nun das Konzert erlebt haben? „Klar, Musik ist Geschmacksache“, meinte Hasine (15) aus der 9. Klasse. „Ich habe selbst lange Klavier gespielt und bin zu Hause mit klassischer Musik groß geworden. Die Kombination Klavier und Streicher ist schon was Besonderes. Das gefällt mir.“ Dem stimmte auch Klassenkameradin Helena (14) zu. „Das ist schon was anderes als man im Alltag hört, wie Pop oder sowas. Aber diesen Klang von Streichern und Klavier finde ich unglaublich schön.“ Ihre Freundin Elilja (15) kennt die vielen Vorurteile, die Jugendliche oftmals klassischer Musik gegenüber haben. „Aber wenn sie dann mal in so einem Konzert drinsitzen, dann merken sie, dass solche Musik ja eigentlich ganz schön ist.“
Es folgte der Höhepunkt des Abends: das Trio Nr. 1 fis-Moll, op 1 von César Franck. Im Alter von 20 Jahren hatte der als einer der bedeutendsten französischen Komponisten geltende Sohn deutsch-belgischer Eltern seine vier Klaviertrios geschrieben. Und schon in diesem Frühwerk lässt sich „die Kraft eines auf die Gestaltung großer Formen gerichteten Strebens“ erahnen.
Orchestrale Wucht wechselt sich da mit melodiösen Passagen ab, großer Gefühlsrausch mit leisem Schwärmen. Violine und Cello singen, brausen, tosen im Finale vor dem großen Klangspektakel des Klaviers. Drei junge Musiker verschmelzen förmlich mit ihrer Musik, reißen den Saal mit ihrem virtuosen Spiel mitten hinein in den Strudel einer Musik von größter Dramatik.
Begeisterter, bewundernder Applaus forderte die Zugabe. Sie kam in Form eines locker-leicht musizierten Schlusssatzes aus Joseph Haydns C-Dur-Klaviertrio.
Text:
Barbara Nolten-Casado
25. Februar 2024
(RNZ/EZ-Ausgabe vom 28.02.2024)
Pressemitteilung
Trio E.T.A. führt Jugendliche in Welt der Klassik ein
Dank der Initiative der Kunstfreunde Eberbach e.V., die bereits Anfang 2022 eine Kooperation mit dem Hohenstaufen-Gymnasium begonnen hatten, durften die Schülerinnen und Schüler der Musikprofilklassen an einem „Education Project“ mit dem Trio E.T.A. teilnehmen.
Das Ensemble, bestehend aus Elene Meipariani (Violine), Hayk Suskiasyan (Violoncello) und Till Hoffmann (Klavier), stellte den Schülerinnen und Schülern einige der beim Kammermusikabend der Kunstfreunde Eberbach e.V. gespielten Werke mit dem Titel Unbekannte Bekannte ausschnittweise vor, wobei einzelne Motive erklärt sowie das Probenprozedere erläutert wurden. Um die Probenarbeit zu verdeutlichen, spielte das Trio eine Passage aus Joseph Haydns Trio Es-Dur zunächst absichtlich unsauber und demonstrativ auseinander, um dann anschließend den Unterschied zu einem Zusammenspiel mit sauberer Intonation aufzuzeigen. Anhand des ersten Satzes des Trio Nr. 1 von César Franck erklärten die Musiker, wie sich ein prägnantes Motiv durch Francks Komposition zieht. Ein zweites Motiv, das aus einer auf- und abwärtssteigenden Tonleiter mit Verzierung besteht, durften die Jugendlichen singen und anschließend im Zusammenhang hören.
In der anschließenden Fragerunde zeigten sich die Schülerinnen und Schüler sehr interessiert am Werdegang der Ensemblemitglieder, am Alltag und den Übemodalitäten der Musiker. Die Musiker gaben Einblicke in ihren Umgang mit Lampenfieber bei Wettbewerben und berichteten über die schwierige Koordination von Studium und Konzertauftritten.
Abschließend gab es für die Musikprofilklassen noch Tipps von den Profis für ein besseres Zusammenspiel innerhalb der Klasse sowie für den Umgang mit Dynamikanweisungen in Stücken. Der Workshop endete mit viel Applaus und glücklichen Jugendlichen, die das gesamte Konzertprogramm mit ihrem gesammelten Vorwissen am Abend beim Konzert der Kunstfreunde Eberbach e. V. erleben konnten.
Text und Bild:
Birgit Weidenhammer
Eberbach, 23. Februar 2024
Freitag, 23. Februar 2024
20:00 Uhr
Trio E.T.A.
Elene Meipariani (Violine), Hayk Sukiasyan (Violoncello), Till Hoffmann (Klavier)
Programm „Unbekannte Bekannte“
Unterschätzt (Joseph Haydn), unbekannt (César Franck), untergeschoben (Johannes Brahms)? Aus sehr unterschiedlichen Gründen haben es die drei Werke dieses Raritätenprogramms im Konzertsaal schwer. Das möchten wir ändern, denn wir begeistern uns für Haydns spritzige Musik, wir lieben César Francks frühes Meisterwerk, das noch sehr Beethoven-nah ist, und wir können uns nicht vorstellen, dass das wunderbare A-Dur-Trio nicht aus der Feder des jungen Johannes Brahms geflossen ist. Die Wissenschaftler sind sich nicht sicher, ob das Werk ein echter Brahms ist. Hören Sie zu – und entscheiden Sie selbst!
Johannes Brahms (zugeschrieben) (1833-1897)
Trio A-Dur Anh. 4/5
Moderato
Vivace. Trio
Lento
Presto
Joseph Haydn (1732-1809)
Trio Es-Dur Hob. XV:10
Allegro moderato
Presto
Pause
César Franck (1822-1890)
Trio Nr. 1 fis-Moll op. 1/1
Andante con moto
Allegro molto
Finale. Allegro maestoso
Minguet Quartett (22.03.2024)
4. Konzert
Saison 2023/24
22. März 2024
Musik für Streichquartett vom Feinsten
Minguet Quartett begeistert bei den Kunstfreunden Eberbach
Werke tschechischer Komponisten prägten das Programm des Kunstfreunde-Konzerts zum Abschluss der aktuellen Saison. Für diesen Abend konnte das renommierte Minguet Quartett verpflichtet werden.
Das Streichquartett F-Dur op.3 Nr. 2 von Josef Mysliveček bildete den Auftakt des Konzertabends. Es zeigte die Kunst des mit Mozart befreundeten „Il Boemo“ (der Böhme), wie er in Italien genannt wurde. In frischer Manier brachte das Quartett das Werk der Klassik zum Klingen.
Arnold Schönbergs Scherzo in F-Dur für Streichquartett (1897) kommt hoch romantisch daher – noch weit entfernt vom späteren 12-Ton-Musiker. In der langen Durchführung des Themas wechseln frohe Klänge melodischer Partien mit dramatischen Teilen ab. Das Minguet Quartett beeindruckte durch ein harmonisches Zusammenspiel, das der jahrelangen, gemeinsamen musikalischen Praxis erwachsen ist.
Ein besonderes Kleinod des Abends war die Bearbeitung des Rückert-Liedes „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ von Gustav Mahler. Annette Reisinger ist es gelungen, das Lied für Mezzosopran und Begleitung überzeugend für Streichquartett zu setzen. „Ich bin der Welt abhanden gekommen, mit der ich sonst viele Zeit verdorben ... Ich bin gestorben dem Weltgetümmel, und ruh` in einem stillen Gebiet! Ich leb` allein in meinem Himmel, in meinem Lieben, in meinem Lied.“ Der ruhige Fluss des Stückes nimmt die „Ruhe in einem stillen Gebiet“ auf. Nach einer Steigerung im Mittelteil, ließ das Quartett das Lied in geradezu himmlische Sphären verklingen.
Leoš Janáček brachte einen starken Kontrast zum vorherigen Stück ins Programm. In seinem Streichquartett Nr. 1 („Kreutzersonate“) werden flächige, intensive Klänge durch schnelle, kraftvolle Einwürfe unterbrochen. Geradezu gespenstisch wirkten im zweiten Satz die Tremolos der Streicher. Das Minguet Quartett zeigte ihn dieser Sonate beeindruckend sein technisches Können.
Höhepunkt des Konzertabends war die Aufführung des Streichquartetts op. 96 von Antonin Dvořák, das „Amerikanische“. Wie in seiner 9. Sinfonie („Aus der neuen Welt“) bedient sich Dvorák der Eindrücke aus der Begegnung mit nordamerikanischer Musik. Mitreißend startete das „Allegro ma non troppo“. Übermütig endet das in einer Rondo-Form komponierte Finale.
Nach warmherzigem Applaus verabschiedete das Minguet Quarttet die Zuhörenden mit einer Bacarolle des tschechischen Komponisten Josef Suk.
Foto: Heike Seifried
Bild: Das Minguet Quartett– Ulrich Isfort (1. Violine), Annette Reisinger (2. Violine), Aida-Carmen Soanea (Viola), Mathias Diener (Violoncello)
Freitag, 22. März 2024
20:00 Uhr
Minguet Quartett
Ulrich Isfort (1. Violine), Annette Reisinger (2. Violine), Aida-Carmen Soanea (Viola), Mathias Diener (Violoncello)
Programm
„Böhmische Landschaften“
Josef Mysliveček (1737-81)
Streichquartett F-Dur
Arnold Schönberg
Scherzo für Streichquartett (F-Dur) (1897)
Gustav Mahler
Ich bin der Welt abhanden gekommen
(Bearbeitung für Streichquartett: A. Reisinger)
Leoš Janáček
Streichquartett Nr. 1 „Kreutzersonate"
Pause
Antonín Dvořák
Streichquartett op. 96 „Amerikanisches“
Konzert Saison 2022/23
1. Konzert
(Saison 2022/2023)
Freitag, 23. September 2022
20:00 Uhr
Trio Ovide
Die Kunstfreunde Eberbach e.V. beginnen ihre Saison 2022/2023 mit einem Klaviertrio-Abend.
Das Trio Ovide bilden Ioana Cristina Goicea, Violine, Marie Rosa Günter und Stanislas Kim, Violincello. Sie sind Preisträger des Wettbewerbs 2021 des Deutschen Musikrates.
Sie bringen jeweils das Klaviertrio Nr. 1 von Claude Debussy, Sergej Rachmaninvov und Johannes Brahms zur Aufführung.
2. Konzert
(Saison 2022/2023)
Sonntag, 30. Oktober 2022
20:00 Uhr
Duo Calanthe
Das „Duo Calanthe“ (Mascha Wehrmeyer, Violine und Lea Maria Löffler, Harfe) lässt mit seinem Programm „Bouquet de fleurs“ ungewohnte Klänge im Gemeindehaus hören.
3. Konzert
(Saison 2022/2023)
Freitag, 27. Januar 2023
20:00 Uhr
Boém + 1 = Klarinettenquintett
Boém Quartett mit dem Klarinettisten Hendrichs
bei den Kunstfreunden Eberbach
Das Streichquartett (Angelo Bard / Violine, Clemens Ratjczak / Violine, Aliaksandr Senazhenski / Viola, Christian Fagerström / Violoncello) wird mit einer Klarinette (Harald Hendrichs) nach Eberbach kommen.
4. Konzert
(Saison 2022/2023)
Freitag, 17. März 2023
20:00 Uhr
Wolf Gang Cellists
Die vier Violoncelli (Joel Blido, Konstantin Bruns, Sebastian Fritsch und Friedrich Thiele) nennen ihr Programm „Schumann meets Tango“.
Konzert Saison 2021/22
1. Konzert
(Saison 2021/2022)
Freitag, 24. September 2021
20:00 Uhr
Klavierquintett
Klavierquintett-Abend zum Neustart: Kunstfreunde Eberbach nutzen erstes Konzert der Saison 2021/2022 um alten Vorstand zu danken.
2. Konzert
(Saison 2021/2022)
Freitag, 29. Oktober 2021
20:00 Uhr
Eliot-Quartett
Hörbare Freude am Musizieren: Im zweiten Konzert der Kunstfreunde-Saison bot das Eliot-Quartett Mozart, Schumann, Beethoven.
3. Konzert
(Saison 2021/2022)
Freitag, 11. Februar 2022
20:00 Uhr
SPARK
Klassische Band SPARK lässt den Funken überspringen. Schüler-Workshop für Musikprofile des HSG durch Echo-Preisträger. Begeistert aufgenommen: Intensive Bühnenperformance und beeindruckende musikalische Intensität zog die Schülerinnen und Schüler in ihren Bann.